Wenn die Kinder Mist bauen ...

Veröffentlicht am 22. Mai 2025 um 15:11

Kommt halt mal vor!

Unsere Kinder sind eben ganz gewöhliche Kidner, sie bauen manchmal auch Mist und testen täglich ihre Grenzen, die sie versuchen zu dehnen und wissen möchten, was passiert, wenn diese überschritten werden. Und bei uns ist das momentan täglich der Fall, egal ob es um Spielzeiten, Ausgänge, Keine-Lust-zum-Hobby Ausfälle geht. Alles mögliche steht auf dem Programm, so wie bei fast jeder Familie mit Kindern im gleichen Alter. Letztens wurde es dann doch etwas zu viel - meine Bonustochter hat seit neustem einen Freund, der nur Unfug im Kopf hat und alle Freunde mit sich in den Abgrund zieht. So kamen die Kinder plötzlich auf die Idee zu rauchen. Und das haben wir natürlich erfahren.

Wie reagiert man als Mutter, Vater, Bonusmutter?

Naja, mit einem Wort gesagt: unterschiedlich. Ich und der Kindesvater sind uns da schon einig, die Mutter meistens nicht. Hängt eventuell daran, dass ich seine Perspektive stets sehe und er meine auch. Ich als Bonusmama kann manche Situationen oft etwas weniger emotional sehen, gleichzeitig bin ich ein Hauch objektiver als die leiblichen Eltern und kann hier manchmal andere Lösungen finden. Ich fand die Situation zwar nicht richtig, dennoch haben ich und mein Partner nicht überreagiert, sondern einen kühlen Kopf bewahrt. Wir haben uns über die Geschehnisse unterhalten und nach Lösungen und Wegen gesucht, wie wir die Kinder am besten erreichen und mit einem ruhigen, aber dennoch strengen Ton mit ihnen darüber reden. Die Mutter ist ausgeflippt und das macht mich dann immer nervös. Ich habe vorgeschlagen, das wir Erwachsene uns erst zusammensetzen und besprechen, in welche Richtung das Gespräch mit den Kindern laufen soll. Fand ich zumindest sinnvoll. 

Das Gespräch lief ... anders!

Die Mutter kam zum Gespräch zu uns, aber statt zuerst mit uns zu diskutieren, fing sie die Debatte mit einem der Kinder an. Wir haben uns nur dumm angeschaut, keiner von uns beiden wusste davon und dem Kindesvater wurde vorher erklärt, er soll im Voraus nichts erwähnen, die Kinder sollen nicht wissen, dass ein gemeinsames Gespräch am Abend stattfindet. Aber das Gespräch traf uns beide unvorbereitet, weil es aus dem Nichts kam. Okay, haben wir so hingenommen, kann schon mal passieren. Ich habe meine Meinung auch bewusst geäusert, da ich sonst sehr selten vor der Kindesmutter dazu komme und ich eigentlich nur möchte, dass sie meine Meinung auch kennt, nicht dass ich als Außenseiter und Teil der Familie dastehe und sie meine Denkweise garnicht kennt. 

Das gespräch mit einem der Kinder lief nicht ganz so gut. Wir haben dann vorgeschlagen, dass wir uns abends wie vereinbart treffen, dann äußerte die Mutter den Wunsch, dass ich nicht dabei sein soll. Ich habe da nicht wirklich was zu suchen, außerdem fühle sich die Tochter wohler, wenn die Elternteile allein sind. 

Das hat mich gekränkt und verunsichert. Ich habe angefangen daran zu zweifeln, dass mein Verhältnis zu meiner Bonustochter wirklich so gut ist, wie ich denke. Und ich habe den ganzen Nachmittag allein zu Hause geweint, weil es irgendwo weh tut, dass ich ein ganz gleichberechtigtes Familienmitglied bin, gleichzeitig aber so garnicht, wenn es richtig zur Sache geht. Wie kommt man damit klar?

Wie geht man also damit um?

Unter dem Strich bin ich ja nicht die Mutter, soll ich auch nicht sein. Ich verstehe ihre Denkweise, muss es aber nicht - ich muss ihre Denkweise nur akzeptieren, damit ich leichter atmen kann. Aber das fällt mir manchmal ech schwer, so sehr ich mich auch bemühe, weil wir beide sehr unterschiedlich sind, zumindest in dieser Konstillation. 

Ich habe meinem Partner davon erzählt, da ich weiß, dass solche Gefühle in mir einfach nicht bleiben können, sonst stören sie unsere Beziehung. Er fühlt natürlich mit und versteht, wie es mir geht, aber ihm sind teils auch die Hände gebunden, da er einem Streit um meine Gefühle aus dem Weg gehen möchte, was ich verstehe, aber manchmal auch nicht verstehen will.

Ich fühlte mich deplatziert, völlig außer mir und vollkommen unerwünscht. Da mein Partner aber wirklich alles dafür tut, um mir mein Leiden etwas leichter zu machen, fragte er die Kinder, ob es ihnen egal wäre, wenn ich dabei gewesen wäre. Die Kinder meinten, es ist alles komplett egal, ich bin ja sonst auch immer dabei, wenn wir streiten. Ich war beruhigt!

Ich muss mir in solchen Situationen immer bewusst einreden, dass meine Gefühle und meine Bedürfnisse auch genau so wichtig sind wie die Gefühle und Bedürfnisse der anderen. Und in 90% der Fälle werden die Bedürfnisse und Gefühle der Mutter berücksichtigt, manchmal dadurch auch die der Kinder vernachlässigt, was ich nicht wirklich dulden kann. 

Ich habe also beschlossen, beim nächsten Mal dabei zu sein, koste es was es wolle, denn das ist mein Bedürfnis und das Bedürfnis meines Partners. Die Kinder sind neutral und das soll auch künftig so bleiben. Dadurch, dass ich nicht dabei bin, könnte sich das in für mich die falsche Richtung entwickeln und das möchte ich veremiden. 

 

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